Unser Fachtag „Hand in Hand gegen religiös motivierten Extremismus“
29. November 2024, Kulturzentrum Haus am Dom, Frankfurt am Main

Eine extremistische Haltung baut sich kontinuierlich auf. Durch die Effekte der Sozialen Medien inzwischen deutlich schneller als noch vor wenigen Jahren. „Radikalisierungen bis hin zu Anschlagsplänen verlaufen heute innerhalb von 2 bis 3 Monaten stellt die Forschung fest. Vor Kurzem waren es noch durchschnittlich 2 bis 3 Jahre“, berichtet Prof. Dr. Mouhanad Khorchide von der Uni Münster, Experte für religiösen Extremismus. Diese besorgniserregende Beschleunigung war eine der zentralen Erkenntnisse der Fachtagung Extremismusprävention im Frankfurter Haus am Dom. Denn die Folge ist: Es bleibt um so weniger Zeit für Wahrnehmung und Reaktion.
Eingeladen zur Fachtagung hatte der gemeinnützige Bildungsträger BIKU gGmbH, Tochtergesellschaft von KUBI.
Neben Prof. Dr. Khorchide sprach als Referent Prof. Friedrich Glasl, renommierter Experte der (internationalen) Konfliktforschung. Auf dem Podium ergänzte fachkundig Christamaria Weber aus Sicht der Stabsstelle Unterbringungsmanagement der Stadt Frankfurt, indem sie die aktuelle Lage sowie Bedürfnisse vor Ort bewertete.




Wie können Fachkräfte in Übergangsunterkünften und zuständige weitere Akteure extremistische Tendenzen erkennen? Wie können solche Entwicklungen präventiv verhindert und wie kann kurativ interveniert werden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Fachtagung. Eine klare Analyse der Eskalation sowie strukturierte Konzepte für Prävention und Intervention sind Voraussetzung dafür, problematische Fälle zu erkennen und direkt zu reagieren.
Einig waren sich alle darin: Es muss mehr alltägliche Begegnungsräume für vielfältige Gruppen in der Gesellschaft geben, um Integration zu leben, durch positive Erfahrungen Vertrauen aufzubauen und Abschottung zu verhindern.
Die Fachtagung bildete den offiziellen Abschluss des durch das Land Hessen geförderten Demokratieprojekts „Hand in Hand gegen religiös motivierten Extremismus“. Die Förderperiode endet im Dezember 2024, ein Antrag auf Fortsetzung ist bereits beim HKE „Hessisches Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus“ gestellt.
Aktuell erarbeitet das BIKU-Projektteam eine praxisorientierte Handreichung. Sie wird Anfang 2025 als Druck- und auch als Digitalfassung zum Download allen Interessierten kostenfrei zur Verfügung stehen. Begleitend sind Workshops zur praktischen Umsetzung des Maßnahmenkatalogs geplant.
Unser herzlicher Dank gilt allen Referent:innen und auch allen Teilnehmenden, die am Gelingen dieser intensiven und erkenntnisreichen Veranstaltung beteiligt waren.
Und vielen Dank ebenfalls an das Kulturzentrum Haus am Dom für die Gastfreundschaft.












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